Als erster Schweizer Sportverein haben die Bern Capitals am 15.12.2020 beschlossen, der UNO-Klimaschutz Initiative beizutreten (zur Initiative).
Die Bern Capitals wollen mit dem Beitritt ihre Ambitionen steigern, die Mitglieder, Fans und auch andere dazu zu inspirieren, das dringendste Problem unserer Zeit anzugehen: den Klimawandel.
Mit dem nachstehenden Blog wollen wir unseren Prozess dokumentieren und euch über unsere Arbeit informieren. Ebenfalls soll der Blog für andere Vereine eine Leitlinie geben, sich ebenfalls der Initiative anzuschliessen und den nachfolgenden Aufwand zu reduzieren.
Blogeinträge
Unser Projekt ist in vollem Gang und wir unternehmen in sämtlichen Bereichen Anstrengungen, unseren Fussabdruck zu verkleinern. Lest hier mehr darüber, was wir schon getan haben: DokuNachhaltigkeit-Homepage
An der Hauptversammlung 2022 haben wir unseren Mitgliedern und Eltern unserer Mitglieder unser Projekt vorstellen dürfen.
Nach der HV durften wir alte Teststöcke von Sportagon vertreiben und exklusive "Green Goal Socken" der Unihockey WM 2022 (WFC 2022) verkaufen.
Wenn du mehr über unser Projekt wissen willst, kannst Du Dir hier unsere
Präsentation anschauen:
Yes! Zusammen mit Swissunihockey und myClimate wurde auf unsere Initiative hin ein Vereinsrechner programmiert. So können wir und auch andere Unihockeyvereine von einer Berechnungsgrundlage ausgehen und mit einem Report bereits erste Massnahmen ergreifen. Wir können unsere Ressourcen nun gezielt einsetzen. So wird der Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit für Unihockeyvereine stark erleichtert.
Der Unihockeyweltverband unterstützt unseren Schritt zum Beitritt des UN Netzwerks (Link: Bern Capitals first floorball club in the world to join UN Sports for Climate Action Network - IFF Main Site). Tero Kalsta, Mitarbeiter des IFF, hat uns die Türe zu myClimate.ch und Swissunihockey geöffnet. Da Swissunihockey bereits für die Unihockey WM ein Green Goal definiert hat, ist der Schweizer Verband stark an einer Lösung für Unihockeyvereine interessiert. Mehr dazu wird folgen.
Die Berechnung der Emissionen erweist sich auch mit den Rechnern als enorm schwierig. Unseres Erachtens lohnen sich hier Aufwand und Ertrag nicht. Andere Player, wie beispieilsweise der IFF, arbeiten mit myClimate, um eine solche Bestandsaufnahme zu machen. Es liegen ganz allgemein zu wenige Daten und zu wenig konkrete Tools vor, um unsere begrenzten Ressourcen und das begrenzte Wissen zu kompensieren. Natürlich hält uns das nicht davon ab, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – er wird halt einfach weniger messbar.
Berechnet man einen Event auf vorgenannten Klimarechnern, so zeichnet sich ein klarer Schwerpunkt ab. Auch die Information des BAFU zu Alltagshandlungen (siehe Blogbeitrag zu Klimarechnern) führt die Mobilität als grossen Faktor auf.
Nachfolgend ein Berechnungsbeispiel für einen Heimspieltag der Bern Capitals mit 120 Teilnehmern. Müll etc. ist natürlich alles nur geschätzt. Aber selbst wenn man diese Zahlen erhöht zeigt sich ein klares Bild. Unsere Mobilität verursacht den Bärenanteil.
Grundlagen der Berechnung: Heimspieltag, 120 Teilnehmer, 80 Autos, im Durchschnitt 15km Anreise, kleine Buvette mit Fleischsandwiches, einige Biere, Kaffee, Akkoholfreie Getränke, 1kg Plastikmüll, 3kg recyclebarer Abfall.
Wir werden uns deshalb die einzelnen Bereiche einzeln vornehmen und sie auf nachhaltiges Verhalten überprüfen. Von einer strukturellen Bestandsaufnahme, wie es die UNO-Initiative vorschreibt, werden wir absehen.
Wir versuchen, gemäss den Vorgaben der UN-Klimaschutz-Initiative erstmal eine Bestandsaufnahme zu machen, um anschliessend unseren Fortschritt zu messen und auch die Zielüberprüfung messbar werden soll. Wir haben uns hierzu einmal verschiedene Klimarechner angeschaut:
CO2-Emissionen kompensieren – Klimaneutral mit myclimate
myClimate ist wohl der bekannteste Partner. Viele von uns kontaktierte Vereine – so auch der internationale Unihockeyverband – haben sich mit myClimate zusammengetan und lassen sich dort eine Klimabilanz errechnen. Erst kürzlich hat myClimate nun „Rechner“ für Unternehmen und Events hinzugefügt. Hiermit lassen sich Trainings oder Heimspielturniere als „Events“ berechnen.
CO2-Rechner des deutschen Umweltbundesamtes (co2-rechner.de)
Der Rechner des deutschen Umweltbundesamtes gibt einen guten Überblick über die CO2 Emissionen im Haushalt. Unter „mein CO2-Szenario“ stellt das Umweltbundesamt auch Fragen, welche Änderungen man auch auf politischer Ebene mittragen würde. Es lohnt sich, hier 5 Minuten einmal durchzulesen.
BAFU Ökobilanzen von Alltagshandlungen (oekobilanzen-von-alltagshandlungen.pdf)
Das Schweizer Bundesamt für Umwelt liefert keinen Umweltrechner, aber sonst interessante Informationen zu Alltagshandlungen. Zu unterst könnt ihr sehen, welche Einsparungen ihr mit regulären Alltagshandlungen machen könnt.
Klimaneutral durch CO₂-Kompensation | CO₂-Bilanz/Fußabdruck berechnen + zertifiziert kompensieren (klimaohnegrenzen.de)
Klimarechner für Privatpersonen. Zudem auch für Firmen interessante Hinweise auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Eine Erweiterung für euren Internet-Browser, die euch die Umweltbelastung eures Internetverhaltens aufzeichnet und aufzeigt.
Ein aktuelles Projekt unseres Vereins ist, einen neuen Ausrüstungspartner zu finden. Nachdem der Vertrag mit unserem langjährigen Partner, dem Ochsner Hockey Pro Shop in Ittigen ausläuft, wollen wir den Markt evaluieren.
Zu diesem Zweck haben wir verschiedene Offerten eingeholt. Obschon unsere Nachhaltigkeitsstruktur noch nicht steht, haben wir das Kriterium Nachhaltigkeit auch bei unseren Ausrüstern in unsere Einladungen zur Offertstellung mit aufgenommen.
Hier haben wir ein wichtiges Ziel erreicht. Die Frage, wo denn die Kleidung hergestellt werde, konnten mehrere Offertsteller nicht beantworten. Die Händler und letztlich die Industrie muss merken, dass die Kunden darauf Wert legen.
Unser Vorstand hat die Aufnahme dieses Kriterium begrüsst. Langfristig wollen wir nachhaltig produzierte Kleidung beziehen können.
Es sieht danach aus, als haben sich viele Vereine der Initiative angeschlossen, doch bestehende Dokumente und Prozesse sind nur wenige auffindbar. Deshalb auch dieser Blog, damit andere Vereine von unserer Arbeit profitieren können.
Wir haben uns gestützt auf die Initiative dazu entschlossen, eine Bestandsaufnahme unserer Emissionen zu machen. Sie soll die Basis sein für die Definition von Zielen und dem weiteren Vorgehen.
Auch soll die Bestandsaufnahme dazu dienen, unsere Partner zu sensibilisieren
Wir haben unseren Verein in folgende Bereiche unterteilt, die wir nun einmal „messen“ wollen:
- Mobilität
- Buvette
- Ausrüstung Spieler
- Material Verein
- Infrastruktur/Hallennutzung
- Sonstiges
Durch Anfragen bei Gemeinden, Ausrüstungspartnern etc. versuchen wir nun einen Startpunkt für unser Handeln zu definieren.
Zugleich sollen die Anfragen bei unseren Partnern das Thema Nachhaltigkeit ins Bewusstsein rufen. Wir wollen, dass dieses Bedürfnis auch seitens unserer Partner mit einem höheren Stellenwert berücksichtigt wird. Ziel ist ebenfalls, Daten zu gewinnen, um über die Emissionen, die mit Unihockey verbunden sind, aufzuklären.
Die Initiative beschreibt, dass das Thema Nachhaltigkeit strukturiert in die Prozesse des Vereins einbezogen werden soll.
Basierend auf den Vorgaben der Initiative haben wir ein Nachhaltigkeitsprogramm erstellt, nachdem wir arbeiten wollen.
Nachhaltigkeitsprogramm
In unserem Organigramm haben wir zudem ein Kästchen mit dem Posten des „Nachhaltigkeitsbeauftragten“ geschaffen. Er oder sie soll das Thema strukturiert begleiten und in sämtliche Vereinsressorts einbringen. Kenntnis des Sports sind keinswegs zwingend, Kenntnis des Vereins und der Abläufe hilft aber natürlich.
Klimawandel oder Wetterschwankungen? Wann spricht man von Wetter, wann von Klima? Sind die Messgeräte zu Temperaturen und anderen Wetterdaten von früher mit denjenigen von heute vergleichbar? Ist der Mensch wirklich schuld an der Klimaerwärmung, oder fallen Industrialisierung und Erderwärmung einfach sonst zusammen?
Wir empfehlen die WDR-Doku auf Youtube. Nehmt euch etwas Zeit, denn solche und weitere Fragen werden hier wissenschaftlich fundiert erläutert:
Klimawandel - Was die Wissenschaft wirklich weiß (...und was nicht) | 1/2 | WDR Doku - YouTube
Klimawandel - Was wir tatsächlich tun können | 2/2 | WDR Doku - YouTube