Zehn starke Minuten reichen nicht

Gegen den NLB-Absteiger Eggiwil starten die Caps mit Unihockey auf Top-Niveau, lassen sich jedoch unerklärlicherweise aus dem Konzept bringen und verlieren schliesslich auswärts mit 6:2.

Die Ausgangslage vor Spielbeginn war wiederumverheissungsvoll: Mit einem Sieg gegen Eggiwil könnten sich die Hauptstädter in der Tabelle gegen oben orientieren und mit einer Niederlage würde der Strichkampf angeheizt. Beherzt und mit viel Energie legten die Caps am Samstagabend in Zollbrück los. Mit Ballbesitz und druckvollem Spiel dominierten sie das Geschehen und erspielten sich mehrere hochkarätige Chancen. Folgerichtig gingen die jungen Stadtberner durch Tore von Schütz und Kummer in Führung. Einziges Manko der Druckphase: Es resultierten trotz des klaren Chancenplus nur zwei Caps-Tore.

Der NLB-Absteiger wirkte etwas verunsichert und spielte passiv. Doch das Heimteam brauchte nicht viel, um wieder ins Spiel zu finden – oder genauer gesagt: Es wurde regelrecht eingeladen. Zwei äusserst schwach verteidigte Freistösse ermöglichten es den Emmentalern, den Spielstand auszugleichen, und die Caps verspielten so auf dumme Art und Weise ihre Pausenführung.

Zähes Duell im Mitteldrittel

Im Mitteldrittel entwickelte sich ein eher zähes Duell. Eggiwil spielte die Kugel zwischen den Verteidigern hin und her, ohne wirklichen Druck aufzubauen, während die Caps in ihrem Pressing oft zu zögerlich wirkten. Beide Teams vergaben zudem je eine Überzahlsituation. Neun Sekunden vor der Pausensirene gelang dem Heimteam der erstmalige Führungstreffer, als ein Eggiwiler im Slot einen präzisen Pass verwertete – trotz enger Bewachung.

In den letzten 20 Minuten zeigten sich die Stadtberner wieder aktiver und offensiv bemüht, doch an die starken Chancen vom Beginn des Spiels konnten sie nicht mehr anknüpfen. Ein Vorstoss von Schwarz, der später zum besten Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, wurde von der gegnerischen Verteidigung unsanft gestoppt – ein Penaltypfiff wäre hier durchaus angebracht gewesen, blieb jedoch aus. Drei Minuten vor Spielende erhöhte das Heimteam nach einem Konter auf 4:2. In der Folge setzten die Caps alles auf eine Karte und spielten mit sechs Feldspielern, konnten jedoch erneut keine Abschlüsse verwerten. Die letzten beiden Tore fielen ins leere Caps-Tor.

Neu auf einem Playout-Platz

Nach der verdienten Niederlage im Emmental rutschen die Bern Capitals auf einen Playout-Platz ab. Nur zehn starke Minuten reichen einfach nicht. Am kommenden Wochenende trifft das Team von Headcoach Kohler mit Olten und Konolfingen auf Teams der oberen Tabellenhälfte. Schaffen die Caps eine Überraschung?

 

Telegramm:

UHT Eggiwil – Bern Capitals 6:2 (2:2, 0:1, 0:3)

Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück. SR Fuchs/Rohner.

 

Tore: 4. T. Schütz (P. Ritter) 0:1. 8. Kummer (Dähler) 0:2. 12. D. Lehmann (L. Lehmann) 1:2. 13. Wüthrich(Schwendimann) 2:2. 40. Bigler (Zysset) 3:2. 58. Steiner (Antener) 4:2. 59. D. Lehmann (Nyström) 5:2. 60. L. Lehmann (Loosli) 6:2.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHT Eggiwil. 1mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.

Schwarz als bester Spieler ausgezeichnet.

Bern Capitals: Hübscher (Weissgerber), Ninck, Dähler, Wehrli, Blaser, Kummer: Britt, Zürcher, Walker, Schwarz, Hegg; Hofmann, Gaus, Schütz, Kappeler, Ritter; Schwab, Hirsbrunner, Knüsel, Schertenleib, Hansen.