Tolle Leistung wird nicht belohnt

Die erste Mannschaft traf am Samstagabend auswärts auf den ungeschlagenen Leader Unihockey Langenthal. Vor beinahe 300 Zuschauenden lagen die Capitals bis zwei Minuten vor der Schlusssirene in Front. Leider wahrten am Ende die Hausherren mit ihrem Treffer mit der Schlusssirene ihre Ungeschlagenheit. 

Gegen den haushohen Favoriten aus dem Oberaargau starteten die Berner vorsichtig, aber trotzdem bissig in die Partie. Nachdem die ersten Minuten trotz wenig Ballbesitz überstanden waren, wurden die Hauptstädter mutiger und trauten sich auch mit dem Ball mehr zu. So war es Captain Walker, der mit einem tollen Abschluss den Capitals erstmals Leben einhauchte. Leider vermochten die ULAner das Skore umgehend zu egalisieren. Beide Teams kamen in der Folge zu weiteren guten Abschlüssen, wobei sich die Berner die klareren Torchancen erspielten. So zeichnete sich die erstmalige Führung des Favoriten nicht unbedingt ab. Mit einem knappen Rückstand für die Caps wurden erstmals die Seiten gewechselt.
Es folgte das beste Drittel der Hauptstädter in der aktuellen Spielzeit. Schnörkellos, aggressiv, clever und mit Zug aufs gegnerische Gehäuse zeigten die Berner, dass sie über die Werkzeuge für erfolgreiches Unihockey verfügen. Das 4:1 Drittelsresultat entsprach dem Gezeigten. Hervorzuheben aus dem starken Kollektiv gilt es Captain Walker, der ein stetiger Unruheherd war und auch in der Defensive wertvolle Arbeit leistete.
Dass sich der Leader zuhause nicht vom Neuntplatzierten in die Enge treiben lassen wollte, merkten die Capitals rasch nach Anpfiff des dritten Abschnittes. Die Langenthaler forcierten ihre Kräfte und eine Armada ehemaliger Nationalliga-Spieler, verstärkt durch zahlreiche ausländische Spieler, machte sich an die Aufholjagd. Die Berner sahen sich hauptsächlich mit Abwehrarbeit konfrontiert. Zehn Minuten vor Spielende und mit dem fünften Heim-Treffer konnte die intensive Begegnung resultatmässig wieder von vorne beginnen. Die Capitals wussten, dass sie weiterhin ihre Arbeit in der Defensive machen und die wenigen Konter gnadenlos zu Ende bringen sollten. Genau einen solchen Konter vollstreckte Kummer mit einem Traumtor zur erneuten Caps-Führung. Notabene nur zwei Minuten vor Schluss.
Langenthal zeigte im Anschluss erneut seine Stärke und kam nach dem postwendenden Ausgleich, nur wenige Sekunden vor der sich anbahnenden Verlängerung zu einem Freischlag. Dieser wurde mirakulös geblockt, leider fand der Abpraller den Weg zu einem ULA- Verteidiger, der den Ball in der letzten Sekunde an Freund und Feind vorbei (und wohl nach) dem Sirenenton im Berner Tor versenkte. Die Capitals verzichteten im Sinne des Sports auf das Anbringen eines Spielfeldprotests.
Es war ein brutaler K.O.- Schlag zum Ende einer mitreissenden Begegnung. Ein Punktgewinn wäre verdient gewesen. Die Mannschaft hat die entscheidenden Tugenden (Support, Disziplin, Intensität, Freude) an den Tag gelegt und gezeigt, wozu sie spielerisch und vor allem auch als Mannschaft fähig ist. Daher dürfen diese 60 Minuten als Schritt in die richtige Richtung verbucht werden.
Weiter geht es am kommenden Sonntag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Anschluss. Um 16 Uhr ist Baden- Birmenstorf in der Mooshalle zu Gast.
Telegramm
Unihockey Langenthal Aarwangen – Bern Capitals 7:6 (2:1, 1:4, 4:1)
Dreifachturnhalle Kreuzfeld, Langenthal. 287 Zuschauer. SR Taddei/Wyss.
Tore: 13. O. Walker (D. Ott) 0:1. 13. L. Moser (M. Mucha) 1:1. 18. J. Mendrek (J. Pulkkinen) 2:1. 23. M. Stöckli 3:1. 24. K. Mühlematter (S. Joost) 3:2. 28. O. Walker 3:3. 31. K. Mühlematter (G. Britt) 3:4. 39. M. Dähler 3:5. 46. M. Mucha (L. Moser) 4:5. 49. M. Reinmann 5:5. 58. S. Kummer (G. Britt) 5:6. 59. J. Bucher (J. Pulkkinen) 6:6. 60. C. Eichenberger (J. Pulkkinen) 7:6.
Walker als bester Spieler ausgezeichnet
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Unihockey Langenthal Aarwangen. 4mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.
Bern Capitals: Hübscher; Schmid, Dähler; Walker, Buchser, Ott; Britt, Gaus; Schütz, Mühlematter, Kummer S; Eggenschwiler, Joost; Knüsel, Hansen, Schertenleib.
Bern Capitals ohne Kummer T, Kohler, Ritter, Garbely, Zürcher, Ninck, Wehrli, Schneider, Wyss (alle verletzt), Weissgerber (nicht im Aufgebot), Pfäffli, Nydegger, Hirsbrunner (alle nicht eingesetzt)