Luca Graf bleibt ein Capsler
Eine der defensiven Stützen der Bern Capitals in der vergangenen Saison trug einen prominenten Namen – Luca Graf. Der Club schätzt sich sehr glücklich, dass er seine zweite Karriere nun noch um eine Saison verlängert und dem jungen, talentierten Team als Vorbild und Vorkämpfer erhalten bleibt.
Als der langjährige Nationalspieler Luca Graf im Laufe der letzten Saison zu den Caps stiess, führte dies zu einigen erstaunten Reaktionen – nicht zuletzt bei den Gegnern. Luca betonte jedoch, dass er kein grosses Aufsehen um seine Person wünschte. Nach dem erfolgreichen vergangenen halben Jahr verlängert er nun beim Hauptstadtverein um eine Saison – ein Glücksfall für den ganzen Verein. Im Folgenden beantwortet er ein paar Fragen.
Foto: Catia Baioni
Luca, Du hast dich entschieden, eine zweite Saison bei den Bern Capitals zu spielen. Dies nachdem Du im Winter zu uns gestossen bist. Was hat für diese Entscheidung den Ausschlag gegeben?
Luca Graf: Zum einen ist da die Freude am Unihockeysport, welche mich nun seit vielen Jahren schon begleitet. Das Team hält mich jung und wir haben viel Spass zusammen. Wenn mir ein knapp 20 jähriger sagt: „Du bist noch cool für deine 34 Jahre,“ dann ist das doch ein guter Grund, weiterhin dabei zu sein. Oder um den genauen Wortlaut zu verwenden: „Du hast noch DRIP“ für deine 34 Jahre.
Wenn Du das Unihockey in der 1. Liga mit dem Spitzensport der NLA oder der Nationalmannschaft vergleichst, wo siehst die grössten Unterschiede?
Sicherlich im Stellenwert des Sports im Leben. In der NLA und der Nationalmannschaft ist (und muss) dieser eine viel zentralere Rolle einnehmen. Ich beziehe mich auf Trainingspräsenz, Zeitaufwand, Ernährung, Regeneration und alles was noch dazu gehört. Sportlich gesehen ist das Tempo und die Intensität verständlicherweise viel höher.
Viele deiner ehemaliger Mitspieler haben den Stock schon lange zur Seite gelegt. Was braucht es denn, um die Karriere noch etwas zu verlängern?
Erfahrungsgemäss ist der Aufwand und somit der Verzicht auf Freizeit sehr hoch. Dies mit einer Familie und mit dem Job zu vereinbaren, ist ein Balanceakt. Für mich persönlich ist es auch eine mentale Challenge. Das Level, das ich mir gewohnt bin werde ich nie mehr erreichen. Deshalb spiele ich wöchentlich Eishockey – da kann ich mich von Woche zu Woche verbessern.
Im vergangenen Jahr bist Du zu einer Mannschaft gestossen, die nur wenige Tore schoss und bis ganz zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen musste. Wie hast Du die Stimmung im Team empfunden?
Offen gesprochen: Man hatte sich eventuell bereits von Beginn an im Kopf damit abgefunden – basierend auf den Erfahrungen aus dem Vorjahr. Die Stimmung im Team war aber trotzdem sehr gut, deshalb gerne noch einmal ein Jahr von meiner Seite
Es ist selbstverständlich noch arg früh, um viel Aussagekräftiges über die kommende Saison zu sagen. Was aber spricht deines Erachtens dafür, dass die Caps nicht zum dritten Mal in Folge ins Playout müssen?
Über die Ziele haben wir innerhalb des Teams noch nicht gesprochen. Entsprechend kann ich nur meine persönliche Meinung kund tun. Ich sehe – insbesondere auch mit Blick auf die Transfers – ein junges und sehr talentiertes Team. Das Potential ist ganz klar vorhanden, um die Playoffs zu erreichen. Es stellt sich natürlich die Frage, ob wir als Team bereit sind, noch mehr zu opfern um dieses Jahr besser abzuschneiden. Und wer weiss – die Playoffs haben immer eigene Regeln…