Chly meh velöle

Weshalb Nachhaltigkeit im Sportverein?

Was passiert, wenn zu viele Autos auf der Strasse sind? Es gibt Stau, der Verkehr fliesst nicht mehr. Was passiert, wenn zu viele Leute im Bus sind? Die Tür schliesst nicht mehr und der Bus muss warten, bis die Leute näher zusammengerückt sind. «Zu viel» ist nie gut. Die Weltbevölkerung (wie auch die Mitgliederzahl der Caps!) wächst stetig weiter. Da wir alle einen CO2-Fussabdruck produzieren, wird dieses CO2 auch für unser Ökosystem zu viel und es funktioniert nicht mehr wie gehabt.

Wir sind überzeugt davon, dass wir als Mannschaftssportler genau die richtige Community sind, hier etwas zu bewegen. Was wir als Einzelpersonbnicht alleine korrigieren können, müssen wir als Team erreichen. Die Caps haben nun rund 420 Vereinsmitglieder und mit knapp 35’000 lizenzierten ist Swissunihockey nach Fussball der zweitgrösste Mannschaftssportverband der Schweiz.

Wusstet ihr, dass sich die Caps schon vor Jahren mit der Einbindung der Ethik Charta von Swiss Olympic in die Vereinsstatuten unter anderem auch zu umweltbewusstem Handeln verpflichtet haben? Dieser Verpflichtung möchten wir nachkommen.

Was war bisher, was kommt noch?

Auf unsere Initiative hin wurde zusammen mit myClimate (finanziert von der Unihockey-Heim WM und Swissunihockey) ein Vereinsrechner entwickelt. Darauf sind wir nach wie vor sehr stolz. Der Rechner erlaubt es allen Schweizer Unihockeyvereinen, ihren CO-2 Fussabdruck zu messen. Gestütztauf den Rechner erhält man einen Report, der dann bereits Massnahmen zur Reduktion in allen Bereichen des Vereins vorschlägt. Die Kombination aus Rechner und Report haben ein riesiges Potential, dass unzählige Sportvereine den Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit finden, denn: Eigentlich dürften die Fussabdrücke anderer Hallensportarten wie Volleyball, Basketball, Handball oder Futsal sehr ähnlich aussehen, mal abgesehen vom Material. Die Caps ermutigen alle Vereine, einen Nachhaltigkeitsbeauftragten zu ernennen, der sich strukturiert um dieses Thema kümmert. Bei uns konnte dieser Nachhaltigkeitsbeauftragte nun bereits um ein ganzes Team ergänzt werden, das viel Fachkompetenz mitbringt.

Mit dem Gewinn des Green Goal Awards und Fr. 5’000.- anlässlich der Heim-WM haben wir die Möglichkeit erhalten, unser Projekt weiter voranzutreiben. Wir haben in der vergangenen Woche allen Vereinsmitgliedern einen Fragebogen zu ihrem Mobilitätsverhalten zugestellt und bedanken uns fürs fleissige Ausfüllen. Gestützt auf die Resultate werden wir weitere Massnahmen umsetzen können. Als Ideen schweben uns vergünstigte Publibike Abos, Rabatte bei Velohändlern oder Zusammenarbeiten mit ÖV Betreibern vor, von denen ihr profitieren könnt, um autofrei ins Training oder an den Match zu kommen. Ebenfalls stehen wir im Austausch mit Dysli, um die Auslastung der Cars bei Fahrten an Auswärtsspiele zu optimieren. Gut erreichbare Hallen an Auswärtsspielen könnten in Zukunft evtl. auch mit dem Zug angefahren werden.

Auch im Bereich Energie versuchen wir, in der Gemeinde ein Bedürfnis zu schaffen um die Sanierung der Sporthallen (Isolation, Energiegewinnung) voranzutreiben und auch selbst verschiedene Ideen zu verfolgen. Gegebenenfalls werden dort Projekte auch über die Mitgliedschaft bei «das Grüne Trikot» über ein Crowdfunding finanziert, bei dem die Partner von «das Grüne Trikot» 25% finanzieren.

Ab ca. Mitte Januar werden an der Buvette Mehrwegbecher zu finden sein (Depot). An der Buvette haben wir nun erste Erfahrungen machen können mit Fleisch- und Käsealternativen, umweltfreundlicheren Schokoriegeln und Hot Dogs mit veganen Würstchen. Das Ganze (Einkauf, Werbung, Prozesse) müssen aber noch im Detail ausgearbeitet werden.

Wir hoffen, euch im neuen Jahr tolle Alternativen und Möglichkeiten vorstellen können, die ein ökologisch nachhaltigeres Vereinsleben ermöglichen.

Bis dahin und sowieso gilt: chly meh velöle!