1. Liga: Wochenende der geknickten Hoffnungen

 

Das Fanionteam der Caps muss sich  den zwei Niederlagen vom Wochenende mit dem (wahrscheinlichen) Kampf um den Klassenerhalt befassen. Nach einer Schlappe gegen Schüpbach am Samstag liess das Team am Sonntag gegen Luzern immerhin eine klare Leistungssteigerung erkennen, was für die anstehenden Spiele nicht unwichtig war.

 

Die samstägliche 11:2-Schlappe in Zollbrück war aus mehreren Gründen ernüchternd. Da war einerseits ein Team zu sehen, das schon in der ersten Minute in Führung ging und vor Spielfreude sprühte. Zwei oder drei Treffer in dieser Anfangsphase wären absolut verdient gewesen. Aber schon bald, und spätestens nach dem zweiten Gegentor, war der sprichwörtliche Ofen aus. Es ging kaum noch etwas nach vorne und zwei Drittel lang vermochten die Hauptstädter kaum Druck auf die gegnerische Verteidigung und fast keine Torchancen zu erspielen.

 

Und dies, obwohl Schüpbach vom Spielermaterial her keineswegs besser aufgestellt scheint – was nach einem 11:2 ziemlich seltsam klingen mag. Aber, dies als zweite ernüchternde Bemerkung, die Emmentaler legten schlicht mehr Biss an den Tag. Schön mag ihr Spiel nicht sein, aber Tore erzielen sie.

 

Taktische Massnahme fruchtet nicht

 

Nach zwei Drittel war das Spiel trotz der nachlassenden Torgefahr von Seiten Caps noch offen (4:2). Nachdem im Schlussdrittel die Emmentaler dann resultatmässig davonzogen, versuchte das Trainerteam schon 5 Minuten vor Ende die Wende zu erzwingen, indem der Torhüter aus dem Spiel genommen wurde. Ein absolut probates Mittel, das aber am Samstag überhaupt nicht zog und letztlich zur garstigen Niederlage führte. Mal für Mal verloren die Caps den Ball in der Vorwärtsbewegung und luden die Gegner zu Gratistoren ein.

 

Die Caps zogen so einen rabenschwarzen Abend ein – notabene nach einem ausgezeichneten Beginn, und darum umso frustrierender. Das 11:2 entsprach keineswegs dem Stärkeverhältnis der zwei Teams, aber zeigt, wie fragil das Gerüst bei den Caps nach vielen Niederlagen mittlerweile geworden ist.

 

Leistungsmässige Rehabilitation

 

Wer befürchtet hatte, dass die Mannschaft am Sonntag gezeichnet in die Partie gegen Luzern gehen würde, sah sich eines Besseren belehrt. Im Gegenteil, wiederum vermochten die Caps vorzulegen, nur dieses Mal beantworteten die Caps den gegnerischen Ausgleich mit dem erneuten Führungstreffer, wobei Kapitän Oli Walker ein absolutes Traumtor gelang.

 

Die Caps hatten sich offenkundig vorgenommen, den Gegner früh zu stören und zu Fehlern zu verleiten, was sehr gut gelang. Die Berner agierten absolut auf Augenhöhe gegen Luzerner, gegen die die Caps in der Hinrunde eine deutliche Niederlage bezogen hatten. Nach zwei erfreulichen Dritteln führte das Team von Joel Rosolen 4:3, und dies trotz Latten- und Pfostenpech. Besonders Kapitän Oli Walker überzeugte in einer Partie, die einem Charaktertest gleichkam. Mit zwei sehr schönen Treffern und einer engagierten Leistung riss er das Team mit.

 

Im dritten Drittel wollte den Einheimischen leider kein Treffer mehr gelingen, während die Luzerner zweimal einnetzten. Der Siegtreffer gelang dem Gast in der letzten Spielminute, was für die Berner bitter war.

 

Weiterer U21-Spieler im Fanionteam

 

Erwähnenswert ist noch, dass bei den Caps mit Nicolas Gerber ein weiterer U21-Junior seinen Einstand gab. Einerseits ein gutes Zeichen, was die Juniorenarbeit angeht, andererseits natürlich auch ein Hinweis darauf, wie schwer sich die erste Mannschaft gerade tut, auch natürlich wegen der vielen Verletzten (am Wochenende fehlten neu Simon Buchser und Sven Kummer, zwei normalerweise torgefährliche Spieler).

 

In den verbleibenden drei Spielen gilt es nun, die Mannschaft zu stabilisieren, auf der guten Leistung vom Sonntag aufzubauen und den einen oder anderen Sieg gerade gegen die direkten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller, Lausanne und Schwarzenbach, zu erzielen. Und, trotz Resultatfrust, die Freude am Spiel nicht zu verlieren.

 

Telegramm der Spiele vom Wochenende

 

Unihockey Schüpbach – Bern Capitals 11:2 (2:1, 2:1, 7:0)

Ballsporthalle Oberemmental, Zollbrück. 121 Zuschauer. SR Ess/Gasser.

Tore: 1. K. Mühlematter (Hansen) 0:1. 3. N. Müller (Rüegsegger) 1:1. 13. P. Rüegsegger (Schwarz) 2:1. 22. M. Wälchli (Rüegsegger) 3:1. 25. M. Wälchli 4:1. 32. F. Schertenleib (Joost) 4:2. 44. M. Wüthrich (Ruch) 5:2. 49. S. Ruch (Schwarz) 6:2. 56. M. Wälchli 7:2. 57. F. Stettler 8:2. 58. P. Rüegsegger (Fankhauser) 9:2. 58. N. Grossenbacher (Salzmann) 10:2. 60. P. Rüeggsegger 11:2.

Strafen: 2mal 2 Minuten Unihockey Schüpbach, 4 mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.

 

Mühlematter als bester Spieler der Caps ausgezeichnet

 

Bern Capitals: Hübscher, Weissgerber; Zürcher, Dähler, Walker, Pfäffli, Hirsbrunner, Gaus, Schertenleib, Hansen, Wehrli, Eggenschwiler, Knüsel, Ninck, Mühlematter, Schütz, Britt, Schmid, Joost.

 

Bern Capitals ohne Nydegger, Wyss, Kummer T, Kummer S, Garbely, Ritter, Ott, Ninck, Kohler, Buchser

 

 

Bern Capitals – Unihockey Luzern 4:5 (2:2, 2:1, 0:2)

Sporthalle Moos, Gümligen. 73 Zuschauer. SR Bigler/Jufer.

Tore: 8. S. Wehrli (Pfäffli) 1:0. 9. C. Gilli (Laimbacher) 1:1. 12. O. Walker 2:1. 16. C. Gilli 2:2. 25. S. Wagner (McKibbin) 2:3. 31. T. Schütz (Wehrli) 3:3. 33. O. Walker 4:3. 42. N. Barmettler (Laimbacher) 4:4. 60. E. Kotilainen (Laimbacher) 4:5.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern Capitals. 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Luzern.

 

Walker als bester Spieler der Caps ausgezeichnet

 

Bern Capitals: Weissgerber; Zürcher, Dähler, Walker, Pfäffli, Hirsbrunner, Gaus, Schertenleib, Hansen, Wehrli, Kohler, Eggenschwiler, Knüsel, Ninck, Gerber, Mühlematter, Schütz, Britt; Hübscher

 

Bern Capitals ohne Nydegger, Wyss, Kummer T, Kummer S, Garbely, Ritter, Ott, Ninck, Kohler, Buchser