1. Liga: Rettung in Extremis
Die erste Mannschaft der Bern Capitals hat die Nerven seiner Fans massiv strapaziert, aber den Ligaerhalt in extremis sichergestellt. Aus der engen Serie mit Legion Wasserschloss geht der Hauptstadtverein siegreich hervor.
Vor dem finalen Wochenende stand die Serie 2:1 für die Caps, und das Auswärtsspiel vom Samstag Vormittag war die erste Gelegenheit, die Serie zu entscheiden. Wiederum angeführt von der Linie um Luca Graf ging das Team im ersten Drittel mit 2:0 in Führung und hatte das Spiel sicher unter Kontrolle. Die Caps zeigten in dieser Phase, dass sie die Qualität besitzen, einen Gegner zu dominieren und auch Tore zu erzielen. Leider dauerte die Herrlichkeit nicht an und die Aargauer vermochten im zweiten Drittel den Ausgleich zu erzielen, während die Caps einen Penalty verschossen.
Im dritten Drittel holte sich Legion Wasserschloss zweimal die Führung und schloss schliesslich das Spiel mit 4:3 ab. Diese Niederlage wirkte wenig zwingend, einmal mehr. Und bedeutete, dass die Serie am Sonntag im Wankdorf abgeschlossen würde.
Spannung, Drama, Stimmung
Die Partie am Sonntag versprach alles, Spannung, Drama, Stimmung – und lieferte auch. Die Wankdorf-Halle war mit 250 Zuschauer:innen bestens gefüllt (Saisonrekord), wobei auch die Gäste ihre Anhänger:innen mitgebracht hatten. Dieses Mal war es an den Gästen, im ersten Drittel eine Führung mitzunehmen, wobei die Einheimischen grundsätzlich wiederum sehr gute erste 20 Minuten zeigten, aber einmal mehr kein Tor zu erzielen vermochten.
Das zweite und dritte Drittel brachte einmal mehr Hochspannung. Kein Team vermochte sich abzusetzen, wobei vor allem die Caps um eine gepflegte Spielanlage bemüht war und die Gäste tendenziell auf Konter lauerten. In der 55. Minute erzielten die Gäste den Führungstreffer zum 2:3, was den Druck auf die Mannschaft von Raphi Kohler massiv erhöhte. Mittlerweile auf zwei Linien und bald auch ohne Torwart entwickelten die Caps nun einen permanenten massiven Druck. Aber erst 26 Sekunden vor Schluss nach einem Freistoss vom überragenden Luca Graf vermochte Elia Garbely den vielumjubelten Ausgleich zu erzielen. Dieser ultraspäte Ausgleich war für Garbely auch besonders schön, weil er eine verletzungsbedingt schwierige Saison hinter sich hat. Die Verlängerung musste also die Entscheidung in dieser Serie bringen.
Im Anschluss an den Ausgleich nahm der Coach der Gäste eine unnötige Strafe wegen Reklamierens und eröffnete den Caps die Chance, gleich zu Beginn der Verlängerung das Spiel zu beenden. Die Caps vermochten leider aus dieser Strafe keinen Profit zu schlagen. Anschliessend wogte das Spiel hin und her und die Gäste trafen auch mal die Latte. Am Ende vermochten aber trotzdem die Caps zu jubeln, denn Sven Kummer traf auf Pass von Luca Graf in der allerletzten Minute des letzten Spiels zum Siegtreffer. Was folgte waren Ovationen auf Seiten der Caps, die erleichtert über den Sieg ihren Ligaerhalt feiern durften. Die Gäste hingegen müssen nun gegen einen Zweitligisten ran.
Damit geht eine Serie zu Ende, die jederzeit auf Messers Schneide stand. Die zwei Teams schenkten sich nichts, gleichzeitig blieb es jederzeit fair und respektvoll. Die Caps hätten sicher nichts dagegen, auch kommende Saison gegen Legion Wasserschloss zu spielen.
Auf Seiten der Caps hinterlässt die Saison trotz dem erfolgreichen Ende Spuren, denn erneut vermochten die Caps den Klassenerhalt erst ganz am Ende festzustellen. Dies entspricht nicht dem Anspruch des Vereins und wird eine Aufarbeitung bedingen.