1. Liga GF: Capitals scheitern im Viertelfinal

In der proppenvollen Mooshalle herrschte eine prickelnde Atmosphäre als die beiden Teams zum zweiten Akt der Viertelfinalserie einliefen. Diese Stimmung führte bei beiden Mannschaften zu viel Offensivdrang und zahlreichen Fehler im Aufbau und in der Defensive. Mit diesen Umständen kamen die Gäste deutlich besser zu recht und erspielten sich früh eine komfortable Führung. Erst nach dem Timeout der Berner Trainercrew beruhigte sich das unkontrollierte Hin und Her auf dem Spielfeld. Nach diesem Fehlstart zogen die Capitals frustriert in die Katakomben.

Im zweiten Abschnitt merkte man den Capitals an, dass sie auf keinen Fall die defensive Ordnung aufgeben wollten und auch die Emmentaler legten grossen Wert auf disziplinierte Abwehrarbeit. Die Chancen waren folglich beidseitig an einer Hand abzuzählen und es gab keine Treffer zu bejubeln.

Im Schlussdrittel spielten die Hauptstädter weiter geduldig und erhöhten gegen immer müder werdende Gäste, weiterhin mit drei Linien agierend, sukzessive den Druck. Ein Doppelschlag in der 47./48. Minute brachte die Hoffnung auf die Wende defintiv zurück. Angetrieben vom sensationellen Publikum agierte nur noch das Heimteam und die Schüpbacher reagierten so gut es noch ging. Der Ausgleich sechs Minuten vor Ende war das Resultat der Berner Druckphase. Und es sollte noch besser kommen. Knapp drei Minuten später konnte das Heimteam das zweite mal in Überzahl spielen und hatte somit die Chance mit dem Siegtreffer den Ausgleich in der Serie zu egalisieren. Trotz zwei sogenannt «hunderprozentigen» Torchancen hielten die Schüpbacher dicht und zogen bei Ablauf der Strafe in Richtung Caps- Gehäuse. Plötzlich hob das ansonsten starke Schiedsrichtergespann den Arm und stellte einen Berner Spieler auf die Strafbank. Auch bei der zehnten Betrachtung der Videobilder ist unklar, was genau bestraft wurde. Die kaltschnäuzigen Gäste nutzten diese Gelegenheit in der 59. Minute und entschieden die Serie im Anschluss mit einem Treffer ins leere Gehäuse endgültig.

Hätten die Viertielfinalpartien nur 58 Minuten gedauert, die Capitals hätten ein Spiel gewonnen und hätten beim zweiten Spiel die Verlängerung erreicht. Am Ende verlieren sie die Serie dennoch glatt mit 0:2. Dies widerspiegelt die gesamte Saison der Hauptstädter. Oft war man nahe dran, oft scheiterte die Equipe knapp. Insgesamt resultierten vier Niederlagen nach Verlängerung und weitere fünf Niederlagen mit einem oder zwei Gegentreffer Differenz nach 60 Minuten. Die Gründe für diesen «Rückschritt» sind vielschichtig und müssen in der Saisonanalyse eruiert werden. Es ist sicherlich so, dass die deutlich verjüngte Mannschaft noch nicht ganz so stabil war, wie sich das die Verantwortlichen erhofft hatten.

Trotzdem werden die positiven Momente irgendwann überwiegen. Die Siegesserie im Herbst, der Saisonendspurt zur Playoffqualifikation und die tolle Stimmung der Caps- Fans in den Entscheidungsspielen geben viel Energie und Zuversicht um auch für die Spielzeit 2023/2024 wieder bereit zu sein.

Last but not least, gilt es Unihockey Schüpbach zum verdienten Einzug in den Halbfinal zu gratulieren! Die Emmentaler haben einen Steigerungslauf hingelegt und durch eine disziplinierte und geschlossene Mannschaftsleistung den Sprung unter die Top 4 geschafft. Trotz Derby- Stimmung wurden die Partien beidseits fair geführt. Das war tolle Werbung fürs 1. Liga – Unihockey.

Telegramm

Bern Capitals – Unihockey Schüpbach 3:5 (0:3, 0:0, 3:2)
Sporthalle Moos, Gümligen. 267 Zuschauer. SR Brugger/Demierre.
Tore: 7. G. Sterchi (T. Steffen) 0:1. 9. M. Wüthrich (M. Haldemann) 0:2. 14. M. Wüthrich (B. Sommer) 0:3. 47. T. Kummer (S. Kummer) 1:3. 48. Y. Arm 2:3. 54. P. Ritter (E. Garbely) 3:3. 59. T. Steffen (P. Rüegsegger) 3:4. 60. J. Häfliger (M. Haldemann) 3:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern Capitals. 3mal 2 Minuten gegen Unihockey Schüpbach.

Bern Capitals ohne Hansen, Knüsel, Boschung, Wyss (alle verletzt), Nydegger, Zürcher, Eggenschwiler, Pfäffli (alle nicht eingesetzt)

Arm als bester Spieler ausgezeichnet

Bern Capitals: Weissgerber; Kummer T, Blaser; Wehrli, Kummer S, Mühlematter; Ninck, Dähler; Walker, Garbely, Arm; Schmid, Hirsbrunner; Schütz, Ritter, Kohler; Buchser, Wagnières.