1. Liga: Toller Start gegen die Hornets
Der ersten Mannschaft der Bern Capitals ist der Einstieg in die neue Saison geglückt. In einem spannenden Derby in Schönbühl setzten sich die Caps verdient mit 6:4 durch.
Nach der verunglückten letzten Saison hat sich einiges geändert bei den Caps. Verdiente Spieler sind zurückgetreten, neue, auch junge, Spieler dazugestossen, und vor allem gibt es ein anderes Gesicht auf der Trainerbank. Raphi Kohler, der als Sportchef der ersten Mannschaft schon seit Jahren in der Verantwortung steht, hat nach dem Ende seiner Karriere als Spieler – nolens volens – das Szepter übernommen. Eigentlich war geplant, einen neuen Coach zu präsentieren, da die Suche aber erfolglos blieb, bleibt Raphi diese Saison auf der Bank.
Nun, nach dem ersten Spiel der Saison schaut schon vieles einiges besser aus als Ende der vergangenen Saison. Im Derby auswärts gegen die Hornets vermochte das Team von Raphi gegen einen hartnäckigen Gegner zu überzeugen. Was insbesondere positiv stimmte war das Ausbleiben einer Schwächephase. Die drei Drittel waren ausgeglichen stark, etwas das letzte Saison selten glückte.
Schnell, direkt und ziemlich effizient
Eine weitere Stärke war die emotionale Stabilität der Caps, möglicherweise der entscheidende Faktor in diesem Spiel. Die Trainercrew nahm ihre Verantwortung diesbezüglich ausdrücklich wahr und zeigte den Jungs in einem typischerweise aufgeladenen Spiel den Fokus auf das Wesentliche zu lenken.
Doch der Reihe nach. Im ersten Drittel hatten die Hornets zwar gefühlt mehr Ballbesitz, aber die Caps erarbeiteten sich mit schnellen, direkten Vorstössen gute Möglichkeiten. Trotzdem gingen die Gastgeber in Führung, als ein Querpass via Joel Willi den Ball ins Tor findet – aber von ihm mehr später. Die Antwort der Capsler erfolgt postwendend. Weniger als eine Minute später trifft Patrick Pfäffli sehr schön zum 1:1. Mit diesem Resultat geht es in die erste Pause.
Im zweiten Drittel geht das muntere Hin und Her weiter. Dabei können sich zwei Capsler besonders auszeichen. Miro Schwarz, einer der Neuen, trifft gleich zweimal auf Zuspiel von Sven Kummer, zum 1:2 und 3:4. Zwischendurch trifft der mit Abstand beste Spieler der Hornets, Daniel Wermuth, zur einzigen Führung seines Teams im Powerplay. Sven Kummer, wieder er, trifft aber zum zwischenzeitlichen 3:3. In kurzen Phasen flackern zum ersten Mal die Emotionen auf Seiten des Heimteams auf, aber der Chefcoach der Caps weiss, dass diese Emotionen bei einer Führung nicht zielführend sind und wirkt beruhigend auf die Jungs ein.
Entscheidung ins leere Tor
Im letzten Drittel gibt es zuerst ein Tor je, wobei die Capsler ihren erstmaligen doppelten Vorsprung nicht halten können. Dann folgen eben doch noch einige Emotionen in Schönbühl. Der Berner Captain Oliver Walker räumt einen Gegner hinter dessen Tor ziemlich unsanft ab und nimmt eine 2 + 2-Strafe dafür. Aber dass eben Emotionen wichtig bleiben, zeigt die dumme Reaktion von Willi, der sich «rächen» will und damit selber eine 2-Minuten-Strafe aufgebrummt erhält. Damit schwächt er sein Team massiv und die Capsler überstehen nicht nur die 4 – 4-Phase sondern auch die anschliessende Unterzahl. Am Ende nehmen die Hornets den Torhüter raus und Jascha Blaser erzielt das 4:6 für die Berner. Das Assist stammt dabei von Torhüter Tim Schneider, der einige tolle Paraden zeigt und jederzeit parat wirkt.
Bei den Caps zeigten viele Spieler gute Leistungen, gerade auch die Zuzüge von Wiler-Ersigen – Jarno Hofmann und Miro Schwarz, aber auch viele andere, wie der Best Player Sven Kummer oder Patrick Pfäffli, Matthias Dähler und eben Torhüter Schneider, der dem Team den nötigen Rückhalt gab. Dass bei den Hornets Wermuth zum besten Spieler gekürt wurde, überraschte wenig. Neben den schon erwähnten schnellen Spielzügen vermochten die Caps die Hornets durch aggressives Forechecking in einigen Situationen zu überraschen. Dieses Stilmittel wurde nur phasenweise, dafür mit der nötigen Überzeugung eingesetzt.
Was auch noch erwähnt gehört: Die Raiffeisen-Arena gehörte den Fans der Gäste, welche den Caps ein erstes Heimspiel, wenn auch auswärts, bescherten. Diese Unterstützung brauchen die Jungs auch in den nächsten Spielen.
Telegramm:
Hornets – Bern Capitals: 4:6
Raiffeisen-Arena Schönbühl, 210 Zuschauer:innen
11:39: 1:0 Joel Willi (Xavier Schneider)
12:14: 1:1 Patrick Pfäffli (Oliver Walker)
21:29: 1:2 Miro Schwarz (Sven Kummer)
24:08: 2:2 Thierry Lorch (Pascal Christen)
27:41: 3:2 Daniel Wermuth (Thomas Zürcher)
32:11: 3:3 Sven Kummer (Matthias Dähler)
37:28: 3:4 Miro Schwarz (Sven Kummer)
44:07: 3:5 Matthias Dähler (Sebastien Wehrli)
44:44: 4:5 Florian Spühler (Janik Wyss)
58:24: 4:6 Jascha Blaser (Tim Schneider)