Keine Vorweihnachts-Geschenke für die Caps
Die erste Mannschaft der Bern Capitals konnte sich im letzten Spiel vor der Weihnachtspause nicht belohnen für einen beherzten Auftritt. Es bleiben jetzt noch sechs Spiele, um sich für die Playoffs zu qualifizieren.
Die Caps machten am 22.12. gegen Aarau vieles richtig – aber eben auch noch ein kleines Bisschen mehr falsch. Dazu kam eine Torumrandung, die es gar nicht gut meinte mit den Einheimischen. In der Summe reichte es zum Sieg für die Aarauer, die im Abschluss kaltblütiger waren als die Caps.
Das Spiel wogte hin und her: im ersten Drittel wähnte man die Caps auf der sicheren Seite, im zweiten drehten die Aarauer das Spiel und im dritten kamen die Berner noch einmal heran. Für die neutralen Besucher bot das Spiel ein Spektakel, für die Aarauer ein glückliches Ende und für die Einheimischen eine weitere bittere Pille in einer Saison voller Hochs und Tiefs.
Nach vorne viel Zug
Ein paar Dinge fielen auf Seiten der Caps auf: Zuerst einmal gilt es die Arbeit von Sven Kummer, Oliver Walker und Luca Graf im ersten Block mit Nicola Kappeler und Noël Gaus zu erwähnen. Der Block erzielte fünf der sechs Caps-Tore und eine Plus-4-Bilanz. Der dritte Block hingegen verzeichnete eine Minus-4-Bilanz (fünf Gegentore und ein erzieltes Tor), während der zweite Block mit einem Minus-1 aus dem Spiel ging. Die Mannschaft von Raphi Kohler ging mit dem ersten sowie einem umformierten dritten Block ins Schlussdrittel und forcierte gezwungenermassen zunehmend den einen Block, von dem viel Torgefahr ausging.
Die Einheimischen kreierten ordentlich Gefahr vor dem gegnerischen Tor, wirkten gleichzeitig aber auch anfällig auf Konter. Die Caps erzielen bekanntlich am wenigsten Tore aller Teams dieser Liga, aber am vergangenen Sonntag erhielten sie auch gleich sieben eingeschenkt vom Team, das am zweitwenigsten schiesst. Zum wiederholten Mal fielen Gegentreffer kurz vor Drittelsende, dieses Mal gleich zweimal. Das kann vielleicht auch Zufall sein.
Zusammenhalt wahren
Für das Trainerteam gibt es in diesen Spiel-freien Tagen genug zu tun, dies hat Chefcoach Raphi Kohler nach dem Spiel betont. Nach dem Spiel vom Sonntag gilt das Augenmerk sowohl spielerischen als auch atmosphärischen Aspekten.
Es gilt die offensiven Qualitäten weiter zu stärken. Der erste Block aber auch der zweite erzeugte erheblichen Druck auf das gegnerische Gehäuse und der erste vermochte diesen Druck auch in Tore umzumünzen. In der Defensive hingegen war die Balance übers ganze Team gesehen nicht mehr gegeben, was die Bilanzen eindeutig belegen. Diese Balance gilt es wieder herzustellen.
Für Teams, die um Playoff oder Playout kämpfen sind die Weihnachtstage auch die Tage, an denen es zu atmosphärischen Störungen kommen kann. Wenn der Druck zunimmt, sind die Schuldzuweisungen schnell zur Hand. Diejenigen Teams, die am besten mit dieser Herausforderung umgehen, werden die Playoffs erreichen. Die Caps haben genügend Zeit und genügend Spiele, um die Playoffs zu schaffen. Gemeinsam klappt das.
Telegramm:
Bern Capitals – Team Aarau 6:7 (3:2, 1:4, 2:1)
Sporthalle Moos, Gümligen. SR Tschanz/Däppen.
113 Zuschauende.
Tore: 5. Florian Kull (Mäder) 0:1. 7. Sven Kummer (Walker) 1:1. 9. Oliver Walker (Graf) 2:1. 17. Sven Kummer (Walker) 3:1. 20. Oliver Meyer (Oehler) 3:2. 22. Silvan Colombo (Kull) 3:3. 32. Marco Stoltenberg(Oehler) 3:4. 37. Florian Kull (Hug) 3:5. 39. Sven Kummer (Walker) 4:5. 40. Silvan Colombo (Kull) 4:6. 44. Oliver Meyer (Kull) 4:7. 45. Sven Kummer (Graf) 5:7. 50. Sebastien Wehrli (Hansen) 6:7.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern Capitals. 1mal 2 Minuten gegen Team Aarau.
Best Player Team Aarau: Florian Kull
Best Player Bern Capitals: Sven Kummer