Erste Mannschaft kehrt auf Erfolgsstrasse zurück

Die erste Mannschaft der Bern Capitals siegte am Samstag zum ersten Mal nach drei Niederlagen. Sie zeigte sich abgeklärt und gut organisiert und bewies den nötigen Biss, um einen ebenbürtigen Gegner in die Knie zu zwingen.

Nach drei teilweise sehr bitteren Niederlagen war der Sieg vom Samstag gegen das Team von Corcelles-Cormondrèche Balsam auf die Wunden. Besonders erfreulich auch, dass alle drei Linien zum Erfolg beitrugen und über 60 Minuten durchspielten. Das Spiel entwickelte sich zu einer «engen Kiste», mit zwei Teams, die defensiv gut arbeiteten und nur wenige Torchancen zuliessen.

Defensiv gute Leistung

Nachdem im ersten Drittel über lange Zeit nur wenige Chancen herausgespielt wurden, kombinierten sich in der 15. Minute Sven Kummer und Luca Graf zum 1:0, wobei Sven Kummer einmal mehr seine gute Form unter Beweis stellen konnte und Luca Graf seinen positiven Einfluss aufs Spiel der Caps. Leider währte die Herrlichkeit nur gerade 20 Sekunden, bevor die Caps ihrerseits das erste Gegentor hinnehmen mussten. Und es kam noch schlimmer: Nach einer sehr hart gepfiffenen Strafe gingen die Einheimischen schon in der 16. Minute in Führung. Mit dem 2:1 ging es dann auch in die erste Pause – noch war wenig passiert und alles offen.

Im zweiten Drittel übernahmen die Caps das Szepter und diktierten das Spiel, allerdings ohne viele Chancen herauszuspielen und ohne weiteren Torerfolg. Gerade auch die Strafe gegen Corcelles in Spielmitte konnte nicht genutzt werden, wobei das Powerplay dieses Mal wenig gefährlich wirkte. Allerdings, und dies sei auch erwähnt, hinten liessen die Caps nichts zu und schirmten den sicheren Torwart Sven Hübscher gut ab. So gingen die zwei Teams auch in die zweite Pause mit dem 2:1 Spielstand. Das Team von Raphi Kohler schien aber trotz Rückstand für die Fortsetzung zuversichtlich zu sein und liess die Köpfe alles andere als hängen.

Starke Wende im dritten Drittel

So ging es dann im dritten Drittel wenig mehr als eine Minute, bis die Caps ausgleichen konnten. Dieses Mal reüssierte die zweite Linie, und einer, der im bisherigen Saisonverlauf nicht so viele Spielminuten erhalten hat, konnte über das Tor jubeln – Fabian Schertenleib schoss das Tor auf Pass von Jascha Blaser. Was folgte, war ein klassisches Herzschlagfinale, wobei endlich wieder einmal die Caps jubeln durften. Doch der Reihe nach. Es begann mit zwei Strafen gegen die Caps, wobei die doppelte Unterzahl nur kurz währte. Die Caps fühlten sich sicher etwas ungerecht behandelt vom Schiedsrichterduo und gingen umso beherzter zur Sache. Kaum war die erste Strafe, und damit die doppelte Unterzahl, überstanden, fasste sich Jascha Blaser ein Herz und erzielte – auf Pass von Silvan Zürcher – einen wunderschönen Shorthander zum 2:3 aus Sicht der Berner. Dieses Tor war der Schlüsselmoment in diesem Spiel und Jascha wurde nach Spielschluss mit dem Best Player Award ausgezeichnet.

Die 3:2-Führung gab das Team nämlich nicht mehr aus der Hand. Zwar vermochte sie keinen Nutzen aus der nächsten Strafe gegen die Einheimischen zu ziehen, holte aber zwei Minuten vor Schluss Verpasstes nach – Simon Joost erzielte auf Pass von Nicola Kappeler das entscheidende 2:4.

Drei gute Blöcke

Natürlich war in diesem Spiel noch nicht alles topp. Trotzdem gebührt Team und Staff ein grosses Lob. Aus einer potenziell misslichen Lage in doppelter Unterzahl bei Gleichstand befreite sich das Team stark und drehte die Partie endgültig. Zudem hielt die Mannschaft den eigenen Kasten über mehr als zwei Drittel hinweg sauber, manchmal mit etwas Glück, aber eben auch sehr viel Können. Corcelles erzielt im Schnitt etwa 5.5 Tore pro Partie, was zeigt, wie gut die Defensivleistung der Berner war. Im Spiel nach vorne zeigten sich die Caps dieses Mal effizienter als der Gegner. Kohler konnte sich auf drei starke Blöcke verlassen und damit die Kräfte besser einteilen als auch schon.

Mit diesem Sieg starteten die Caps optimal ins neue Jahr. Es verbleiben noch fünf Spiele in der Regular Season, wobei kommendes Wochenende eine besonders spannende Affiche ansteht. Die Caps empfangen Eggiwil, die direkten Konkurrenten um den achten und letzten Playoff-Platz, in der heimischen Mooshalle. Diese Partie wird zwar nicht die Entscheidung bringen, aber ein Erfolg wäre für die Playoffs sehr willkommen. Das Spiel findet am 19. Januar um 16 Uhr statt und die Caps brauchen die Unterstützung vom ganzen Verein.

Telegramm:

Corcelles-Cormondrèche – Bern Capitals 2:4 (2:1, 0:0, 0:3)
Complexe Maladière-La Riveraine, Neuchâtel. SR Cretton/Zuber.
Etwa 100 Zuschauende.

Tore: 15. Sven Kummer (Graf) 0:1. 15. Jonas Bex (Rérat) 1:1. 16. Farron Eliot (Benoit) 2:1. 42. Fabian Schertenleib (Blaser) 2:2. 55. Jascha Blaser (Zürcher) 2:3. 58. Simon Joost (Kappeler) 2:4.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Corcelles-Cormondrèche. 3mal 2 Minuten gegen Bern Capitals.

Best Player Team Aarau: Lucas Rérat

Best Player Bern Capitals: Jascha Blaser