Die Caps holen sich in Aarau den nächsten Sieg

Die erste Mannschaft der Bern Capitals holt in Aarau einen verdienten Sieg gegen einen direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze. Damit konsolidiert das Team von Raphi Kohler seinen Platz im Mittelfeld.

Nach dem Sieg in der Verlängerung am vergangenen Sonntag gegen Aigle war man gespannt auf die Fortsetzung in Aarau. Der Gegner blickt auf einen ähnlichen Saisonstart wie die Berner zurück und ist wohl eines der Teams, das die Caps hinter sich lassen müssen, wenn sie in die Playoffs vorstossen wollen. Und ähnlich wie in Aigle auch, erwischten die Berner einen besseren Start als der Gegner.

Wegen erneuten Verletzungs- und Krankheits-bedingten Ausfällen mussten auch diesmal die Linien umgestellt werden, und gleichwohl wirkten die Berner irgendwie gefestigter als die Einheimischen, und sicher auch ausgeglichener. Positiv ist, dass die Trainer – wobei Raphi Kohler nach seinem Urlaub wieder an der Bande stand – mehr als drei ganze Linien im Aargau dabeihatten und so auch ein gewisser Leistungsdruck entstand. Besonders erwähnenswert ist auch, dass Captain Oli Walker wieder dabei war, genesen von seiner Verletzung.

Der Spielverlauf

Im ersten Drittel wollten beide Teams ihre Defensive nicht allzu sehr entblössen und sorgfältig aufbauen, wobei die Caps mehr vom Spiel hatten. Folgerichtig erzielten die Berner in der 18. Minute durch Nicola Kappeler auf Pass von Florin Knüsel das 1:0 für die Gäste.

Im zweiten Drittel waren die Caps wiederum über lange Phasen die spielbestimmende Equipe. Fabian Schertenleib erzielte schon in der 23. Minute das 2:0. Leider folgte ziemlich postwendend der obligate Bock, der dem Gegner das schnelle Anschlusstor ermöglichte. In der 26. Minute reagierten die Caps auf den Rückschlag und erzielten in der Person von Knüsel – dem späteren Best Player – auf Pass von Nöel Gaus das 3:1 aus Sicht der Berner.

Die Variabilität des Berner Spiels, welche auf diese Saison hin forciert wurde, ist für den Gegner sehr unangenehm, weil damit das Spiel schwieriger zu lesen ist. Natürlich gilt es auch die Risiken im Auge zu behalten, denn für jeden Verteidiger, der nach vorne arbeitet, muss ein Offensiver nach hinten absichern – meistens aber klappte dies schon ganz gut.

Was noch nicht so ganz klappt, ist das Vermeiden von Strafen. Nachdem die Caps bei Spielmitte ein Powerplay ohne Torerfolg beendet hatten, zeigten die Einheimischen ab der 38. Minute, wie es gehen könnte. Eine schnelle Passfolge schloss der Spieler Kull mit einem satten Schuss in Eck zum 2:3 ab. Und, wie es so oft kommt, war es das noch nicht. Waren es in Aigle noch 23 Sekunden, die zur zweiten Drittelspause fehlten, blieben in Aarau ganze 4 Sekunden, als der Ausgleich zum 3:3 fiel. Ärgerlich, aber aufgrund des Drucks nicht ganz überraschend.

Es passt schon vieles zusammen

An diesem Sonntag wollten die Caps das Heft aber gleich wieder in die Hand nehmen und reduzierten auf zwei Linien, gleich nach Wiederanpfiff. Zwar gab es noch in er ersten Minute einen etwas kuriosen Penalty zu überstehen – eine Chance, die der Aarauer Schütze kläglich vergab, nachher aber waren die Gäste wieder die bestimmende Mannschaft. In der 49. Minute erzielte Timon Hansen, der ein sehr starkes Spiel zeigte, auf Pass von Pascal Ritter den Führungstreffer. Diese Führung blieb bis am Ende bestehen, obwohl die Aarauer nach einem weiteren erfolglosen Powerplay der Berner noch ganz zum Schluss die Chance auf ein Überzahlspiel erhielten, aber im Abschluss zu wenig effizient blieben.

Alles war auch an diesem Sonntag natürlich nicht gut, aber schon sehr vieles passte. Die Defensive blieb abgesehen von einigen Patzern sehr solid und blickt nun eine Anzahl Gegentreffer, die mit den besten Teams vergleichbar ist. Was hingegen auffällt, ist die geringe Zahl der eigenen Treffer. Diese entspricht dem drittschlechtesten Wert der Liga, ein Zeichen dafür, dass obwohl die engen Spiele zwar mittlerweile gewonnen werden, beim Toreschiessen noch Luft nach oben besteht. Auch das Powerplay ist bislang wenig zwingend geblieben.

Heimspiel vom 20. Oktober

Nach drei Spielen in der Fremde folgt am kommenden Sonntag um 17 Uhr ein Heimspiel im Moos. Das Team hat den Support von vielen Fans verdient. Es spielt beherzt, kämpft für den Erfolg und schiesst zwar nicht so viele, dafür umso schönere Tore. Kommt alle ins Moos und unterstützt die erste Mannschaft gegen Corcelles-Cormondrèche, welches unmittelbar hinter den Caps in der Tabelle steht.

Telegramm:

Turnhalle Bläuen, Niedererlinsbach

Schiedsrichter: Stephan Bluzet/Philipp Zubler

Team Aarau : Bern Capitals 3-4 (0:1/3:2/0:1)

Torfolge:
17:23 0:1 Nicola Kappeler (Knüsel)
22:24 0:2 Fabian Schertenleib
22:45 1:2 Marco Stoltenberg
25:45 1:3 Florin Knüsel (Gaus)
37:50 2:3 Matthias Kull (Meyer)
39:56 3:3 Lars Güdel (Meyer)
48:28 3:4 Timon Hansen (Ritter)

Best Player Bern Capitals: Florin Knüsel