Mangelnde Effizienz steht einem Erfolg im Weg
Die erste Mannschaft der Bern Capitals verliert zum zweiten Mal in Folge. Im Spiel gegen die Lions war sie in mancherlei Hinsicht das bessere Team, eine mangelhafte Chancenauswertung verhinderte aber den angestrebten Sieg in Konolfingen.
Das Spiel in Konolfingen war ein typisches Spiel zwischen den Lions und den Caps: Unzählige Unterbrechungen erschwerten den Spielfluss, gleichzeitig von hoher Intensität und temporeich, was für die Zuschauer spannend und gleichzeitig nervenaufreibend war. Zwar blieben am Schluss die Punkte in Konolfingen, aber die Lions hätten sich nicht beklagen dürfen, wenn das Spiel nach Abschnitt zwei entschieden gewesen wäre. Aber eben, der Konjunktiv bringt im Sport nur wenig.
Die Caps traten mit einem Team an, welches bis auf David Johansson demjenigen vergangener Jahre glich. Raphi Kohler musste wegen diversen Absenzen seine Aufstellung umformieren. Das Team kam trotzdem richtig gut ins Spiel. In der 9. Minute erzielte Sven Kummer auf Pass von Valentin Schmid das 1:0 für die Gäste aus Bern. Leider vermochte das Team darauf nicht aufzubauen, vielmehr zogen die Gastgeber in der 14. Minute gleich. Viel passiert war also noch nicht, und das erste Drittel endete im Gleichstand. Mit dem Schlusspfiff holte sich Konolfingen noch eine Strafe ab, die aber nach dem Pausentee ohne Folgen verstrich.
Dominante Phase im zweiten Drittel
Anschliessend drehten die Caps allerdings auf und in der nächsten Phase, bis knapp nach Spielmitte, waren die Caps das dominierende Team. Zuerst schlug David Johansson nach einem Sololauf durch die halbe Mannschaft der Lions zu (26. Minute) und nur zwei Minuten später verwertete Sebi Wehrli nach einem brillanten Pass von Jascha Blaser zum 3:1. In dieser Phase des Spiel, und dies sollte sich später rächen, müssten die Caps aber noch mindestens zwei Tore mehr schiessen. Drei Pfosten- und Lattentreffer zeugen von Pech, aber auch von einer sehr druckvollen und spielerisch ansprechenden Phase. Dies war auch Headcoach Kohler aufgefallen, der nach Spielende meinte, dass die Caps solche Spiele normalerweise gewinnen würden.
Die Druckphase der Caps endete leider mit einem Pfiff der Schiedsrichter, die in der Hektik einen schweren Stand hatten. Sie pfiffen einen Penalty, den die Einheimischen verwerteten (34. Minute). Anschliessend vermochten die Caps nicht mehr die gleiche Wucht zu entfalten wie zuvor und mussten schliesslich mit einer viel zu knappen 3:2-Führung in die Pause.
Harmlos im Powerplay
Im Schlussdrittel waren die Caps zwar meistens immer noch die aktivere Mannschaft, aber sie vermochten kaum noch gefährliche Abschlüsse zu generieren. Zu allem Unglück liess das Team in der 47. Minute schon wieder einen Shorthander zu. Selber blieben die Caps in den zwei Powerplays viel zu harmlos. Dass die Lions mit ihrer Spielweise einige Strafen riskieren war ja allen klar, umso unglücklicher deshalb die Schwäche der Caps in Überzahl.
Nach dem Timeout von Kohler Mitte Schlussdrittel spielte das Team den Rest des Spiels mit zwei Linien, vermochte aber auch nicht mehr auf den Rückstand zu reagieren, den sie sich in der 53. Minute einhandelten.
Unter dem Strich bleibt ein Spiel, in dem die Caps vieles richtig machten, aber trotzdem nicht reüssierten, da sie ihre Chancen nicht verwerteten. Kommt dazu, dass das Powerplay schlicht ungefährlich war. Das Schlussdrittel schliesslich war zu ungestüm, was dem Spiel der Einheimischen in die Karten spielt.
Das nächste Wochenende bringt eine Doppelrunde. Zuerst spielen die Caps am Samstag um 14 in der Wankdorf-Halle gegen Team Aarau. Am Sonntag folgt ein zweites Heimspiel, um 17 Uhr im Moos gegen Corcelles-Cormondrèche. Zwei gute Gelegenheiten, um den Playoff-Platz abzusichern.